Spitalzentrum Biel wird Aktionär von Soignez-moi.ch

02 Oktober 2020 -

Die Plattform für Telemedizin „Soignez-moi.ch“ ist eine von zahlreichen Funktionalitäten, die direkt in die von der Berufsgenossenschaft der Schweizer Apotheker Ofac bereitgestellte Gesundheitsplattform Abilis integriert sind. Deshalb freuen wir uns sehr über die Zusammenarbeit zwischen Soignez-moi.ch und dem Spitalzentrum Biel (SZB), das im September 2020 eine Aktienbeteiligung am Start-up-Unternehmen erworben hat. Durch diese Partnerschaft wird die Weiterentwicklung der Plattform insbesondere in der Deutschschweiz unterstützt.

Die Zusammenarbeit im Bereich der Digitalisierung der medizinischen Grundversorgung hatte bereits im Frühling begonnen. In den nächsten Monaten soll dadurch das Leistungsangebot für die Patienten erweitert werden. Der auf Soignez-moi.ch verfügbare Triagefragebogen wurde bereits um zusätzliche Symptome wie Verbrennungen, Sonnenbrand und Sonnenstich ergänzt. Demnächst soll das Angebot um neue Fachrichtungen erweitert werden, unter anderem mit einer Anästhesie-Sprechstunde. Laut SZB eignet sich diese telemedizinische Betreuung besonders für ambulante Operationen, da dabei sowohl der Patient wie auch der Arzt Zeit gewinnen.

Dank der e-Sprechstunden können nicht nur die Notfallstationen entlastet werden, weil die Patienten direkt an die geeigneten Einrichtungen verwiesen werden, sondern auch die Arztpraxen, insbesondere bei medizinischen Nachbehandlungen, die telefonisch oder per Video-Sprechstunde stattfinden können. Am Ende der e-Sprechstunde kann der Arzt ein elektronisches Rezept direkt an die vom Patienten gewählte Apotheke senden. Die Übermittlung erfolgt über MedRx, ein elektronisches Standardformat, das von Ofac entwickelt wurde und hohen Sicherheitsanforderungen genügt. Die Apotheke bearbeitet anschliessend das Rezept: Sie vergleicht es mit dem Gesundheitsdossier ihres Patienten und prüft es auf allfällige Kontraindikationen oder Allergien auf einen bestimmten Inhaltsstoff. Gegebenenfalls kann sie den Patienten beraten und falls nötig die Medikation anpassen.„Die Zahl der Patienten, die nach der e-Sprechstunde physisch einen Arzt aufsuchen mussten, liegt bei unter 2 %. Dies zeigt, wie nützlich ein solches Angebot ist, nicht zuletzt im Hinblick auf die Gesundheitskosten und den Komfort für die Patienten“, erklärt Romain Boichat, COO des Westschweizer Start-up-Unternehmens. Seit einigen Monaten ist der Dienst auch in der Deutschschweiz unter dem Namen DrNow.ch präsent. Dank der Beteiligung des SZB sollte die Plattform hier rasch Fuss fassen.

Pamco Beteiligungsgesellschaft AG, eine Gesellschaft der Ofac-Gruppe, ist Mehrheitsaktionär der Firma Soignez-moi.ch SA, der Schweizer Plattform für Telemedizin. Die im Oktober 2019 erstmals aufgeschaltete Plattform bietet e-Sprechstunden mit FMH-Ärzten an. Seit ihrer Gründung wurden bereits mehr als 10 000 Patienten betreut. Die 18 Ärzte und die 180 Partnerapotheken leisteten zudem einen wichtigen Beitrag während des Lockdowns in der Coronakrise, indem sie eine angemessene Betreuung sicherstellten und so ermöglichten, dass sich leichte Fälle nicht unnötig in ein Notfallzentrum oder eine Arztpraxis begeben mussten.