Der erste Preis ging an Régis Russo von der Universität Genf (Forschungseinheit von Unisanté in Lausanne), für seine Masterarbeit mit dem Titel: «Analyse rétrospective des revues de médication réalisées dans les EMS vaudois: quels traitements sont ciblés et pourquoi?» (Retrospektive Analyse der Medikationsüberprüfungen in den Waadtländer Pflegeheimen: Welche Behandlungen werden überprüft und warum?).
Diese vom Waadtländer Apothekenverband unterstützte Arbeit schafft einen Mehrwert, indem sie die Umsetzung von Medikamentenüberprüfungen durch die ApothekerInnen in der Offizin fördert und den Weg für die Entwicklung neuer pharmazeutischer Leistungen und einer konkreten Veränderung ebnet. Laut Dr. Isabelle Arnet geht es bei dieser Masterarbeit zwar um PatientInnen in Einrichtungen, doch kann sie auf alle chronisch kranken Personen unter Polymedikation angewendet werden. «Die Arbeit betont die wichtige Rolle der ApothekerInnen in der Offizin, die Zugang zu den medizinischen Daten und zum Therapieplan der PatientInnen haben, und sich auf diese Weise aktiv an der Optimierung der Medikation im interprofessionellen Kontext beteiligen können.»
Carole Kilchör von der Universität Bern wurde für ihre Masterarbeit «Entwicklung einer Beratungsleitlinie für Menschen mit akuter Insomnie für öffentliche Apotheken in der Schweiz» mit dem 2. Preis ausgezeichnet.
Das Jurymitglied Prof. Nicolas Schaad sagte dazu: «Auch wenn die internationalen Empfehlungen nicht Medikamente als Ansatz erster Wahl für die Behandlung von Schlafstörungen befürworten, muss doch festgestellt werden, dass das Schlucken einer Pille allzu oft einfacher ist als von ExpertInnen befürwortete kognitiv-verhaltenstherapeutische Herangehensweisen. […] Ziel dieser sowohl originellen als auch sehr sorgfältig recherchierten Arbeit ist es, Empfehlungen für die Apotheken in Bezug auf die Beratung von Personen, die unter Schlafstörungen leiden, abzugeben.»
Maelle Jeanneret von der Universität Genf gewann den 3. Preis für ihre Masterarbeit: «Comment obtenir le consentement des patients pour la participation aux services de santé en pharmacie de premier recours et aux études associées dans des contextes non-universitaires ?» (Einholen der Zustimmung von Patienten zur Teilnahme an Erst-Gesundheitsdienstleistungen in der Apotheke und zu den damit verbundenen Studien in nicht-universitären Kontexten).
Dr. Jean-François Locca meinte dazu: «Diese Arbeit schafft einen konkreten Mehrwert für die Gesundheitsfachpersonen in Bezug auf die Art und Weise, wie die PatientInnen angesprochen werden, um das Verfahren zum Einholen ihrer Zustimmung zu verbessern, dies in damit verbundene Studien zu integrieren und dadurch neue Dienstleistungen aufzuwerten.»
Neben der Auszeichnung erhalten die PreisträgerInnen die Gelegenheit, in einer der Gesellschaften der Ofac-Gruppe ein sechsmonatiges bezahltes Praktikum zu absolvieren.